Berufliche Krise als Chance? Schon klar, wer mitten in einer beruflichen Krise steckt oder gerade erst eine überwunden hat, will nichts von Optimismus wissen. Der Schmerz und die Enttäuschung in und nach solchen Krisen können tief sitzen. Erfahre, wie du den Weg aus beruflichen Krisen finden und sie für deinen weiteren Weg nutzen kannst. Damit du schon bald wieder positiv in die Zukunft blicken und deine Karriere genießen kannst.
Krisen rütteln am Status Quo – und das ist auch gut so
Stell dir vor, dass alles bleibt, wie es ist. Für immer. Könnte ganz schön bequem sein, aber wäre es nicht auch unglaublich eintönig? Als Menschen entwickeln wir uns ständig weiter. Alles befindet in Veränderung und so auch unsere berufliche Laufbahn. Manchmal sind diese Veränderungen willkommen und erwünscht. Manchmal hingegen zwingen uns berufliche Krisen genauer hinzuschauen und einen neuen (vielleicht sogar passenderen?) Weg zu finden. Du weißt nie, wozu die nächste berufliche Krise gut ist.
“You can’t connect the dots looking forward, you can only connect them looking backwards. So you have to trust that the dots somehow connect in your future.” – Steve Jobs
5 Schritte aus einer beruflichen Krise
“Warum musste das passieren?” ist oft der erste Gedanke, wenn wir merken, dass es kein zurück mehr gibt. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken oder in Panik zu verfallen, gibt es 5 Schritte, die aus einer Krise eine Chance werden lassen.
1. Akzeptiere berufliche Krisen als Teil des Wegs
Nein, das Leben ist nicht gegen dich. Vor beruflichen Krisen kann sich niemand verstecken. Wir können nicht zu Hause sitzen bleiben und hoffen, dass wir verschont bleiben. Jede*r wird eines Tages einen solchen Krisenmoment erleben und vor einer wichtigen Entscheidung stehen: Weitermachen wie bisher und die Krise vorbeiziehen lassen oder darin vertrauen, dass etwas Größeres in jeder beruflichen Krise steckt. Du bist nicht alleine damit. In welcher Form eine Krise daherkommt, mag unterschiedlich sein. Doch dass sie kommt, steht fest.
2. Lasse negative Gefühle zu
“Wann geht dieses Gefühl endlich weg? Ich möchte das nicht fühlen.” Kennst du diese Gedanken? Sie sind völlig normal, denn verständlicherweise sind Krisen nicht besonders angenehm. Um einen gesunden Umgang mit deinen Gefühlen und mit der Krise zu pflegen, sind negative Gefühle wie Angst, Sorgen oder Unsicherheit erlaubt. Sogar erwünscht! Fühle das gesamte Gefühlsspektrum, das sich jetzt in dir breit macht und erlaube dir, diese Gefühle zu spüren. Nimm dir dafür ausreichend Zeit, selbst wenn es Tage oder sogar Wochen sind. Sie werden vorbeiziehen.
3. Mache dir bewusst, was du verändern kannst (und willst)
Mache dir bewusst, dass du die Kontrolle hast. Manchmal scheinen Krisen kein Ende zu nehmen und dich regelrecht zu überkommen. Doch wie du mit der Krise umgehst und wie sehr und wie lange die Krise dich runterzieht, liegt zum großen Teil in deiner Hand. Nun gilt: Reflektiere und frage dich “Was kann und will ich aus der beruflichen Krise mitnehmen?”. Einige Dinge kannst du nicht verändern, egal wie sehr du es versuchst. Nimm sie an und lasse sie los. Alles andere solltest du jetzt auf den Prüfstand stellen und genau betrachten.
- Skizziere deine aktuelle berufliche Situation mit allen Gegebenheiten.
- Kategorisiere nach dem Prinzip: “Love it, leave it or change it”.
- Gehe die Punkte deiner Liste durch und teile sie in eine der drei Rubriken ein. Alle Aspekte, denen du “Love it”zuordnest, können bleiben, wie sie sind, weil du sie magst. “Leave it” schreibst du neben allen Dingen, die du in deinem Beruf nicht mehr tun oder akzeptieren möchtest. Zu “Change it” gehört alles, was du verändern möchtest.
4. Nutze eine berufliche Krise als Möglichkeit für neue Wege und Anreiz zum Reflektieren
Nachdem du den Status Quo und deine Möglichkeiten analysiert hast, wartet der nächste und entscheidende Schritt auf dich. Erstelle einen Plan mit konkreten Handlungsschritten für alle Gegebenheiten, die du mit “Leave it” und “Change it” betitelt hast, um deine Situation zu verbessern. Füge anschließend auch solche Punkte hinzu, die bisher noch gar beachtet wurden. Gibt es einen großen Wunsch von dir, für den jetzt Zeit wäre? Kennst du eine*n potenzielle*n Mitgründer*in? Was auch immer es ist, schreibe alles auf. Manchmal begegnen dir Krisen, weil das Leben etwas Besseres mit dir vorhat.
5. Sieh die Chancen und suche dir Unterstützung
Während Krisen oft ein sehr persönlicher und einschneidender Prozess in deiner beruflichen Laufbahn sind, heißt das nicht, dass du sie alleine durchstehen musst. Wenn du das Gefühl hast, dass dir Unterstützung guttut, dann lass dir helfen! In unserem Gründermütter-Netzwerk bist du herzlich eingeladen, deine Erfahrungen zu teilen und die anderen Gründerinnen um Rat zu fragen. Du wirst sehen: Jede von ihnen weiß, wie sich eine berufliche Krise anfühlt und werden dir gerne mit einem offenen Ohr und ihren Erfahrungen zur Seite stehen. Ein solches Netzwerk ist dein emotionales Auffangnetz, bietet Unterstützung durch den Austausch mit anderen und ist da, um dich nicht alleine zu fühlen.
Mit diesen Tipps und einem starken Netzwerk wie GründerMütter im Rücken ist es viel einfacher, schon bald die Chancen in deiner beruflichen Krise zu erkennen. Vergiss nicht: Jede berufliche Krise geht vorbei und ein weiterer Schritt auf deinem Weg. Es geht nicht darum, eine Krise so schnell wie möglich zu überwinden, sondern dir die Zeit zu nehmen, die du brauchst, um möglichst viel aus ihr zu lernen und deine berufliche Laufbahn neu auszurichten.