Gastbeitrag von Janna Johannsen
Wie ausreichend guter Schlaf für dein Business arbeitet und wie du ihn auch im Alltag mit Business und Kindern bekommst, das erfährst du hier.
Das Wichtigste vorab. Du bekommst von mir jetzt keine Moralpredigt, keine 08/15-Tipps, keine Panikmache mit schlimmen Folgen von Schlafmangel. Nur Mut, Motivation und Möglichkeiten, um Schlaf als deine essentielle Ressource zu sehen, die dich bei deinem Business unterstützt.
Was bringt dir Schlaf für dein Business?
Auch wenn ich abends nachdem meine Kinder früh eingeschlafen sind, noch ein paar Stunden habe, um in Ruhe ohne Ablenkung nachzudenken und zum Beispiel diesen Artikel zu schreiben, entscheide ich mich regelmäßig für Schlaf.
Warum?
Ich verrate es dir: Schlaf ist meine Kraft-Ressource.
Gerne nenne ich sie auch Pofie Schlummerschön. Pofie ist unglaublich aufgeweckt und auf Zack. Ich bin beeindruckt, wie gut sie sich konzentrieren und bei einer Sache bleiben kann. Wofür ich drölf Stunden brauche, das erledigt sie in einer … mit besserem Ergebnis. Pofie ist dabei auch kreativ. Sie hat immer so tolle Ideen!
Sie kann gut zuhören und sich in andere Menschen hineinversetzen. Das ist so wertvoll im Kontakt mit Coachees oder auch für das Marketing. Außerdem ist sie unheimlich ausgeglichen und verständnisvoll. Selbst wenn ich mich ihr gegenüber mal daneben benehme, reagiert sie gelassen, nimmt es nicht persönlich und zeigt mir sachlich und mit etwas Witz ihre Grenzen.
Eigentlich braucht Pofie gar keinen Kalender, weil sie sich alles merkt. Sie hat immer Lust zu lernen. Ich bin beeindruckt, wie schnell und wie viel bei ihr hängen bleibt, sobald sie etwas Neues ausprobiert oder liest.
Ganz besonders bewundere ich ihre positive Einstellung. Es kommen immer wieder unangenehme Überraschungen im Business. Doch sie nimmt es gelassen und bleibt optimistisch und vor allem lösungsorientiert. Wenn ich verzweifle und alles hinschmeißen will, sieht sie neue Gelegenheiten und bringt frische Motivation. Keine Ahnung, wie sie das macht.
Achso, und krank ist sie auch nur ganz selten. Nicht, weil sie sich trotz Erkältung an den Schreibtisch schleppt, sondern weil sie einfach gesund ist. Pofie hat Spaß bei der Arbeit. Es ist eine Freude, sie im Alltag an der Seite zu haben.
Es gibt nur einen Haken: Sie arbeitet nur für mich, wenn ich lange und gut genug geschlafen habe. Jetzt verstehst du vielleicht, weshalb ich mich lieber früh in die Federn kuschle, als bis in die Nacht meine ToDos zu erledigen.
Wie lang ist genug geschlafen?
Wieviel Schlaf reicht aus? Um 22 Uhr ins Bett, um 6 Uhr aufstehen, macht acht Stunden Schlaf – das reicht dicke?
Gehen wir als Beispiel davon aus, dass jemand innerhalb weniger Minuten einschläft, friedlich und ungestört durchschläft und andere Schlafbedingungen günstig sind, dann vielleicht.
Allerdings stehen die Chancen statistisch gut, dass du als Mama abends im Bett noch eine Weile brauchst, um zur Ruhe zu kommen. Mit Kindern im Haushalt ist es außerdem noch wahrscheinlicher, dass du mehr oder weniger regelmäßig nachts geweckt wirst. Oder dass du dich bei deiner Schlafzeit nicht vollkommen nach deinen Vorlieben und Bedürfnissen richten kannst.
So ist es realistisch, noch einmal mindestens 1–2 Stunden als Wachzeit oder (Wieder-) Einschlafzeit von der Nachtschlafzeit einer Mutter abzuziehen. Dann bleiben noch 6–7 Stunden Schlaf übrig, wenn wir um 22 Uhr ins Bett gehen und um 6 Uhr aufwachen.
Wusstest du, dass Frauen im Durchschnitt jeden Tag 8–9 Stunden Schlaf brauchen?
In unserem Beispiel wären das schon 1–3 Stunden auf dem Schlafmangelkonto – täglich. Es sei denn, es kommt ein Mittagsschlaf dazu, der den nächtlichen Schlafverlust ausgleicht.
Um also ausreichend viel Schlaf zu bekommen, bleibt nur: Tagsüber schlafen, morgens lang schlafen oder abends früh schlafen.
Was bedeutet guter Schlaf?
Genauso wie auf die Schlaflänge zu achten, ist es gut, auch ein Auge auf die Qualität des Schlafes zu haben. Sie wird zum Beispiel durch unsere Schlafumgebung bestimmt: Ist es kühl genug? Schön gemütlich und bequem? Fühlst du dich sicher genug? Kannst du am Schlafplatz abschalten?
Es ist aber auch entscheidend, wie viel Bewegung und Tageslicht du am Tag bekommen hast, was du gegessen und getrunken hast und wie viel Koffein oder Alkohol noch in deinem Körper unterwegs ist.
Früher Vogel oder Nachteule?
Ein wichtiger Punkt, der sowohl deine Schlaflänge, als auch die Schlafqualität mitbestimmt, ist: Schläfst du im Rhythmus deiner inneren Uhr?
Wir alle sind von Geburt an Frühaufsteher, Langschläfer oder etwas dazwischen. Dieser Schlaftyp verändert sich zwar von Natur aus im Verlauf des Lebens. Trotzdem bleibt unsere ursprüngliche Neigung gleich. Wir können uns ein Stück weit angewöhnen, immer früher oder später zu schlafen, zu essen oder auch konzentriert zu denken oder körperlich zu arbeiten.
Dabei missachten wir dann aber unsere innere Uhr und damit unsere körperlichen Voraussetzungen für die jeweilige Aktivität. Das ist beim Schlafen auch so. Spätere Typen können vielleicht auch früher schlafen, schlafen später aber besser. Frühere Typen dagegen schlafen in den frühen Morgenstunden nicht so gut wie am frühen Abend. Vielleicht wachen sie auch früh auf und können nicht mehr einschlafen.
Es ist eine Herausforderung, vor allem mit unseren gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und mit anderen Personen im Haushalt. Aber am besten schlafen wir im Einklang mit unserem persönlichen Rhythmus.
Du bist unsicher, welcher Schlaftyp du bist? Das findest du heraus, indem du dich im Alltag beobachtest: Bist du morgens oder vormittags geistig und körperlich leistungsfähiger oder eher am späten Nachmittag oder Abend?
Alternativ kann dir auch der D-MEQ-Test verraten, was für ein Typ du wahrscheinlich bist.
„Genug, gut und zur richtigen Zeit schlafen“ – wie soll das klappen als Frau, Mutter, mit Verantwortung, wenig Zeit, hohem Schlafbedarf, fremdbestimmten oder von anderen Personen beeinflussten Schlafgelegenheiten, in unserer streng getakteten Gesellschaft?
Genug guter Schlaf mit Familie und Business
Du weißt, dass du mehr schlafen müsstest? Bekommst es aber nicht hin? Es fällt dir nicht leicht, mit Familie, Business und dem ganzen Leben drumherum genug guten Schlaf zu finden?
Vorweg: Wenn ich mich jeden Tag an meine „Schlafvorsätze“ halten würde, wäre es natürlich – optimal – aber…
…es ist auch schon viel wert, wenn es an einigen Tagen klappt. Dich selbst unter Druck zu setzen wird dir nicht helfen. Oft geben dir auch Tage mit gutem Schlaf die nötige Kraft, die Bedingungen für weitere Tage zu schaffen. Oder es hat viele Tage nicht geklappt und dann ist der Moment gekommen, es wieder anzugehen.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, unseren Schlaf ein bisschen zu verbessern
Dich über Schlaf allgemein zu informieren und dich mit deinem eigenen Schlafbedarf, deiner inneren Uhr und dem Ist-Zustand deines Schlafes auseinanderzusetzen, ist eine gute Grundlage für bessere Schlafgewohnheiten. Überlege dir als Erstes, welche „echten“ Vorteile dir eine Schlafveränderung bringen. „Schön zu haben“ reicht uns oft nicht aus, um etwas im Alltag zu ändern. Wir ändern unser Verhalten oft erst und wenn überhaupt, wenn für uns klar und deutlich die Vorteile überwiegen.
„Welche Veränderung würde sich für dich persönlich, dein Business oder auch für dein Familienleben durch besseren Schlaf einstellen?“
Einmal für den Schlaf entschieden, solltest du dich nun mit den Punkten auseinandersetzen, die eine Schlafveränderung bewirken.
„Was sind Dinge, die du gerade für mehr oder besseren Schlaf tun kannst (auch wenn deine Kinder noch klein sind)?“
Folgende weitere Routinen und Gewohnheiten können helfen, für den nötigen Schlaf zu sorgen:
- Eine regelmäßige Schlafenszeit hilft unserem Körper, zügig in den Schlaf zu finden. Außerdem hast du durch feste Schlafenszeiten schon vorab entschieden, ob du noch arbeitest oder etwas anderes machst anstatt schlafen zu gehen.
- Schon sofort nach dem Aufstehen gibt es Möglichkeiten, deinen Schlaf in der folgenden Nacht zu verbessern. Zum Beispiel gleich morgens möglichst früh raus ans Tageslicht zu gehen. Das gibt dem Körper ein deutliches Zeichen, dass jetzt der Tag startet und die innere Uhr danach ausgerichtet werden kann. Auch für diejenigen unter uns, die morgens für einen Energiekick gerne auf Kaffee zurückgreifen, ist ein morgendlicher Gang unter freiem Himmel vielleicht eine nachhaltigere Alternative.
- Mache auch gerne einen Mittagsschlaf, falls das irgendwie in deinen Alltag passt. Auch ein kurzes Nickerchen von etwa 20 Minuten kann bessere Konzentration am Nachmittag mit sich bringen.
Es ist nicht leicht und erfordert oft anfangs Einsatz und Mut, etwas weniger Zeit zum Arbeiten, dafür etwas mehr Schlaf einzuplanen. Doch es ist weitsichtig, unternehmerisch gedacht und zahlt sich aus. Denke an deine persönlichen Schlafvorteile!
Lass dich bei der Verbesserung deines Schlafes davon leiten, was dir persönlich für dich, dein Unternehmen und deine Familie am wichtigsten ist.
In diesem Sinne: Schlaf gut!
Über die Autorin
Janna Johannsens Herzensthema ist die Mamagesundheit. Als Mutter zweier Kinder (5 und 1) hat sie selbst erfahren, wie viel Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und evtl. Stillzeit den Müttern körperlich und mental abverlangen. Im Familienalltag mit neuen Herausforderungen wie extremem Schlafmangel bleibt oft kaum Raum und Kraft, um gesunde Gewohnheiten zu erhalten oder sogar neu zu entwickeln. Janna hilft mit ihrem Coaching anderen Frauen dabei, aus diesem Mamsterrad auszusteigen und sich wieder lebendig zu fühlen.
Kontakt zu Janna
Liebe Janna,
danke dir für die Erinnerung! 🙂 Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist das gar nicht so einfach…
Liebe Grüße,
Katharina